Objektivtest: So kannst Du Deine Objektive selbst
testen
Nutzbar für die Objektive aller Kameras. Der Test
analysiert sowohl die Qualität von Festbrennweiten als auch die von
Zoomobjektiven. Testen Sie beispielsweise die Objektive ihrer Kamera. Der
Objektivtest ist für alle Fabrikate geeignet als Objektive von Canon, Fujifilm,
Nikon, Leica, Olympus, Sigma, Sony, Tamron oder Panasonic. Selbstverständlich
funktioniert dieser einfache Test auch mit neuesten USM-, HSM oder
SWM-Objektiven ebenso wie mit manuell zu fokussierenden Objektiven. Die Art der
Scharfstellung ist für eine Beurteilung der Schärfe sekundär, deshalb schalten
sie sinnvollerweise den Autofokus ab. Bei dem Test steht Ihre Kamera auf dem
Stativ, Sie stellen scharf und fotografieren die nach Anleitung angeordneten
Blätter mit den Testmustern im A4-Format ab. Beginnen Sie beispielsweise mit
Offenblende (1,8 oder 2,8) und belichten Sie nachfolgend im Modus
Blendenvorwahl der Reihe nach mit je einer Testaufnahme und nutzen so alle
Blendenstufen bis zur kleinsten Blende (16 oder 22). Setzen Sie
Mittelformatoptiken oder solche aus analogen Zeiten in Kombination mit einem
Adapter an Ihrer digitalen Kamera ein, funktioniert der eine Selbst-Test
ebenfalls. Schnell haben sie Klarheit darüber, welche Ihrer Festbrennweiten und
Teleobjektive gut oder weniger gut sind und ob beispielsweise der Schwachpunkt
bei 75mm Brennweite auch bei 100 mm Brennweite auftritt und ob die Lichtstärke
ihrer hochwertigen EF- oder Art-Objektive wirklich über das gesamte Bildfeld
scharf zeichnet und damit herausragende Fotos ermöglicht.
Bewertung IHRER Objektive
Der einfache Test von FineArtPrinter erlaubt Ihnen
eine interne Bewertung ihrer verschiedenen Objektive von Canon, Nikon, Sigma
oder anderen Herstellern vorzunehmen und gibt Ihnen bei sachgerechtem Vorgehen
auch die Möglichkeit zu erkennen, welche Schwachpunkte das jeweilige Objektiv
bei welcher Brennweite und welcher Blende hat. So werden Sie durch die selbst
erstellten Testaufnahmen mit verschiedenen Blenden die Schwächen erkennen ob
beispielsweise bei Offenblende die Abbildungsleistung besser ist, als wenn Sie
die Blende um ein bis zwei Werte auf beispielsweise 5,6 oder gar 6,3 schließen.
Naheliegend, dass Sie für die verschiedenen Brennweiten beim Zoomobjektiv
Schritt für Schritt jeweils eine Belichtung vornehmen, um beispielsweise bei
einem Universalzoom zu erkennen, dass die Abbildungsleistung bei 24 mm
schlechter ist als bei Brennweite 35 mm, 50 mm oder in Telestellung bei 70 mm.
Wer sich etwas Zeit bei der Auswertung nimmt, wird auch schnell feststellen,
bei welcher Blende das Objektiv seine beste Abbildungsleistung liefert und ab
wann die Beugungsunschärfe beim Schließen der Blende einsetzt. Wenn Sie extreme
Brennweiten wie (auf Vollformat umgerechnet) 200 mm oder gar 400 mm mit dieser
Methode analysieren wollen, schränkt sich allerdings der Bewertungsmaßstab
dahingehend ein, dass Sie vermutlich nur die Nahbereichsdistanz analysieren
können, oder Sie nutzen das Testschema im Freien an einer Wand, bei der Sie
auch mit 8 bis 10 Meter Aufnahmedistanz fotografieren können.
Die optimale Arbeitsblende ermitteln
Für Micro-Four-Thirds-Objektive gilt
als Regel als optimale Arbeitsblende die Blende 5,6 zu wählen. Weiteres
Abblenden, beispielsweise auf Blende 6,3, fördert zwar die Tiefenschärfe, führt
aber letztlich häufig aufgrund von Beugungsschärfe schon zu nachlassender
Abbildungsqualität.
Bei Vollformatkameras ist die Blende 6,3, besser noch Blende , 8 die optimale Arbeitsblende. Ein weiteres schließen der verursacht Beugungsunschärfe. Je nach Bildidee wägen Fotografen deshalb ab, ob Ihnen die erweiterte Tiefenschärfe es Wert ist, sich Beugungsunschärfe einzuhandeln. Das heißt, in der Praxis entstehen die technisch besten Bilder mit Blenden zwischen 4,5 und 8, je nach Sensor: Wer beispielsweise eine Sony mit Vollformat-Sensor nutzt, vermeidet es, die Blende auf Werte wie 11 oder 16 zu schließen. Bei Kameras mit APS-C-Sensor liegt die ideale Blende bei 6,3, Blende 8 kann schon qualitätsmindernde Beugungsunschärfe verursachen. Mit diesem Wissen können Sie Ihre Fotos über die Exif-Daten auch analysieren, mit welcher Brennweite und welcher Blende beispielsweise Sie mit Ihrer Sony, Nikon, Canon oder Olympus fotografiert haben. Entweder sind bei enttäuschender Bildqualität Fokusfehler die Ursache oder schwerer zu erkennen, leichte Verwacklungen oder die oben erwähnte Beugungsunschärfe durch schließen der Blende auf Werte von 11, 16 oder gar 22.
Ist das Objektiv noch zentriert?
Fällt Ihnen auf, dass die Abbildungsleistung in den jeweiligen Bildecken
unterschiedlich ist, dann ist das Objektiv mit größter Wahrscheinlichkeit nicht
sauber zentriert. Das kann sowohl bei fabrikneuen als auch bei gebrauchten
Objektiven vorkommen. Besonders preiswerte Objektive werden von den Herstellern
nach der Montage keiner aufwendigen Endkontrolle mehr unterzogen und so gibt es
innerhalb der jeweiligen Serie Objektive, deren Qualität trotz identischer
Komponenten besser ist als die von anderen Objektiven der gleichen Serie, die
aufgrund der nicht perfekten Zentrierung in einer Bild-Ecke einen deutlichen
Qualitätsabfall verursachen.
Premium-Objektive sind zwar meist deutlich teurer, werden in der Regel
vom Hersteller vor Auslieferung auf genau solche Fehler überprüft.
Zentrierfehler können allerdings durch langfristigen Gebrauch auch auftreten.
Winzige, durch Schlag oder Sturz verursachte Schäden können sich speziell bei
Offenblende bereits störend auf die Abbildungsleistung auswirken.
Der FineArtPrinter-Objektiv-Test für den Heimgebrauch liefert keine physikalisch vergleichbaren Werte wie Abbildungsleistung in Linien je Bildhöhe oder Auflösung in Linienpaare je Millimeter. Dafür wurde er nicht entwickelt, aber er verhilft zu einer eindeutigen Qualitätseinschätzung der getesteten Optik, egal ob Nikon, Canon oder Sigma draufsteht, ob es sich um ein Makro-Objektiv, eine Weitwinkel-Festbrennweite oder ein Zoom handelt. Nach diesem Test werden Sie auch verstehen, weshalb Sie die Qualität ihrer Fotos nicht in allen Fällen zufrieden stellte, denn wenn beispielsweise das Objektiv nicht korrekt zentriert ist, bleibt in einer Bildecke die Schärfe immer hinter den Qualitätserwartungen zurück.